Spezifische Phobien entstehen normalerweise in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter. Spitzenreiter bei den Tieren sind Spinnen, Bienen, Schlangen, Haie, Hunde, Reptilien oder Kriechtiere, Katzen, Pferde, Mäuse und Frösche. Diese verbergen sich hinter solch komplizierten Namen wie Arachnophobie, Apiophobie, Ophidiophobie, Elasmophobie usw. Tierphobien gehören diagnostisch zu den phobischen Störungen (Phobie: griechisch für «Angst» oder «Furcht») und darunter zu den isolierten, spezifischen Phobien wie zum Beispiel Höhenangst, Zahnarztphobie und Examensangst. Sie sind in der psychotherapeutischen Praxis selten anzutreffen, da Betroffene oft gelernt haben, sich damit zu arrangieren. Meist wird eine Tierphobie im Rahmen der diagnostischen Evaluation erwähnt, ist jedoch nicht der primäre Grund, einen Therapeuten aufzusuchen. Agoraphobische Ängste (die Angst vor weiten Plätzen, vor Menschenansammlungen, in Kaufhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln etc.) und soziale Phobie (Angst im sozialen Kontext, vor der Bewertung anderer) sind weit häufiger.

Mögliche Ursachen:

1. Das Modell-Lernen

Das sogenannte Modell-Lernen, wenn z.B. bereits die Mutter schreiend auf einen Stuhl gesprungen war, wenn eine Spinne auf dem Boden kroch. Das Kind interpretiert aufgrund der beobachteten Reaktion seiner Vertrauensperson das Tier als gefährlich und ahmt die Mutter nach. Auch Warnungen vor der Gefährlichkeit eines Tieres können bereits ausreichen.

2. Genetische Veranlagung

Die Veranlagung zur Entwicklung einer Angst kann genetisch bedingt sein. Man nennt dies Prädisposition, was z.B. bei Allergien bekannt ist. Dies heisst nicht mehr, als dass eine Person eine hö­here Wahrscheinlichkeit hat, im Laufe seines Lebens eine Angststörung zu entwickeln.

Eine Studie in den USA an Kleinkindern verschiedenen Alters zeigte, dass Tierphobien nicht angeboren sind. Die Angst vor gefährlichen Tieren kann jedoch in der Frühphase des Lebens sehr rasch erlernt werden. Tiere wie z.B. Spinnen oder Schlangen erregen schneller die menschliche Aufmerksamkeit.
Sieben Monate alten Kindern wurden zwei Videos gezeigt, eines von Schlangen, eines von Tieren, welche keine Phobien auslösen. Eine Angstreaktion erfolgte erst bei der Kombination mit ängstlichen Stimmen oder Bildern mit angsterfüllter Mimik. Dreijährigen wurden Fotos von Schlangen und harmlosen Objekten wie Blumen vorgelegt. Bei der Aufforderung, eines davon auszuwählen, entschieden sie sich schneller für die Schlange. Diese wurde in Bildzusammenstellungen auch von Erwachsenen schneller identifiziert. Die Forscher schliessen daraus einen evolutionären Hintergrund, welcher uns auf Schlangen, Spinnen usw. besonders aufmerksam macht. Diese Aufmerksamkeit ist zunächst nicht mit Angst verbunden. Die Angst wird in der Kindheit durch entsprechende Reaktionen in der Umge­bung erlernt. (Vanessa LoBue, Current directions in psychological science, APA). Aus dem evolutionären Hintergrund betrachtet macht dies Sinn. Unsere Vorfahren, welche im Freien oder in Höhlen schlafen mussten, taten gut daran, sich vor gefährlichen, giftigen Tieren in Acht zu nehmen.

3. Verbindung mit einem schlimmen Ereignis

Ist bei einer belastenden Erfahrung zufällig ein Tier anwesend, kann dies zu einer Reizkopplung oder Affektbrücke im Gehirn führen. Wenn z.B. bei einem Überfall ein Hund anwesend ist, so kann der Faktor Hund als eine Facette des Traumas erneut Angst oder eine Panikattacke auslösen. Hund wird mit Gefahr und negativen Gefühlen gekoppelt. Er ist künftig ein Trigger, ein Verstärker oder Auslöser für Angst und Panik. Die Kausalität und Logik spielen dabei keine Rolle. In unserem Gehirn läuft unter Mitbeteiligung bestimmter Zentren eine Stresskaskade ab, welche unseren Körper für Kampf oder Flucht vorbereitet. Dieses System ist dann überreaktiv oder mit anderen Worten, «die Feuerwehr schlägt ständig Alarm, obwohl es nicht brennt». Damit sind auch die physiologischen Begleitsymptome zu erklären wie Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, trockener Mund usw.

4. Traumatische Erfahrung

Durch eine traumatische Erfahrung mit einem Tier, z.B. einem Biss, kann sich ebenfalls eine Tierphobie entwickeln.

Wichtig ist, dies von einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung abzugrenzen, bei welcher der Betroffene Nachhallerinnerungen, sog. Flashbacks, zeigt. Dies ist ein wiederholtes, unausweichliches Wiedererleben des Traumas. Damit einher gehen häufig ein deutlicher emotionaler Rückzug mit Abstumpfung und eine Vermeidung von Reizen, welche eine Wiedererinnerung an das Trauma hervorrufen könnten.

Nicht zu verwechseln sind Tierphobien auch mit Zwangsstörungen. In deren Zentrum steht die Angst, sich überall mit Ungeziefer, Bakterien oder Viren zu infizieren, was zu rituellen Handlungen (Putzen, Waschen, Desinfizieren) und/oder Gedanken führt. Kann das Ritual nicht ausgeführt werden, kommen grosse Spannungen und Ängste auf.

Der Einfluss falscher Vorstellungen und Vorurteile

Filme wie «Anaconda», «Der weisse Hai» oder «Frogs – Killer aus dem Sumpf» schüren unsere Ängste und locken immer wieder Publikum mit Gänsehaut­effekt ins Kino. Solche Filme vermitteln jedoch völlig falsche Vorstellungen über diese Tiere. Die Figur des Werwolfs hilft, den Wolf in ein falsches Licht zu stellen.

Ebenso kann die Farbe eine wichtige Rolle spielen. So ist die Farbe Schwarz mit dem Tod oder dem Bösen assoziiert. Der Prinz sitzt auf einem Schimmel, während der böse Ritter auf einem Rappen reitet. Die Pest wurde auch der schwarze Tod genannt, wegen der dunkel verfärbten Beulen. Ratten übertrugen die tödliche Erkrankung, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Man war ihr hilflos ausgeliefert. Särge wurden von Rappen gezogen. In der Literatur ist z.B. «Die schwarze Spinne» von Jeremias Gotthelf zu nennen, in welcher ein Satanspakt am Anfang der todbringenden Seuche steht.

Bringt nicht eine schwarze Katze Unglück, wenn sie von links unseren Weg kreuzt? So gibt es Menschen, welche nur vor schwarzen Hunden, ob gross oder klein, Angst haben. Man könnte noch zahlreiche Beispiele anfügen.

Flucht oder Vermeidung – so reagieren Betroffene

Die meisten Menschen mit Phobien haben Strategien entwickelt, um damit umzugehen. Am naheliegendsten sind Flucht oder Vermeidung. Flucht bedeutet, so schnell wie möglich aus der angstbesetzten Situation zu kommen; Vermeidung, alles dafür zu tun, sich nicht mehr einer potentiellen Gefahrensituation auszusetzen. Bei einem Hund kann aber gerade Davonlaufen sich fatal auswirken, da der Hund in der Regel aus Spiel- oder Jagdtrieb heraus die Verfolgung aufnehmen wird. Auch dem Hund in die Augen zu schauen, um vermeintlich so zu tun, als hätte man keine Angst, schürt das Aggressionsverhalten des Tieres.

Vermeidung kann zu sozialer Isolation führen. Spazierwege, wo sich Hunde aufhalten könnten, werden gemieden, Freunde mit Hunden können nicht mehr besucht werden etc. Die Gefahr besteht auch, dass sich eine Phobie auf andere Objekte oder Situationen ausweitet.

Flucht und/oder Vermeidung führen also nur unmittelbar zu Erleichterung, helfen jedoch nicht langfristig. Sobald ein Leidensdruck entsteht und die Lebensqualität darunter leidet, muss therapeutisch etwas getan werden. Die Erfolgsquote ist bei richtiger, qualifizierter Hilfe sehr hoch. Untersuchungen haben gezeigt, dass Angststörungen im Mittel zehn Jahre gar nicht oder falsch diagnostiziert werden! Betroffene stellen ihre Diagnose manchmal selbst durch Recherchen im Internet.

Mit Hilfe der Klopfakupressur ist es sehr oft möglich, obige Symptome und deren Ursachen zu bearbeiten.

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